26.06.2012
Vortrag von Dr. Magnus Ulrich Ferber
„Da unter der Erde vergrabene Schätze keine Frucht bringen ..." – Die Augsburger Stadtbibliothek unter David Hoeschel (1593–1617)
Als David Hoeschel, der selbst das Annagymnasium besucht hatte, 1593 Rektor der Schule und somit auch Leiter der Augsburger Stadtbibliothek wurde, setzte er sich zum Ziel, den dort vorhandenen bedeutenden Bestand an griechischen Handschriften der gelehrten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Dem diente zunächst die Zusammenstellung eines ausführlichen gedruckten Katalogs, dann aber auch die konsequente Edition der Handschriften in Buchform. Zu diesem Zweck gründete Hoeschel mit seinem Freund Marx Welser, der als Stadtpfleger die Stadtbibliothek auch politisch unterstützte, sogar einen eigenen Wissenschaftsverlag. Unter Hoeschel und Welser erlebte der Humanismus in Augsburg eine Spätblüte, der in diesem Vortrag nachgegangen werden soll.
Dr. Magnus Ulrich Ferber wurde 2004 an der Universität Augsburg mit einer Arbeit über den Briefwechsel des gelehrten Augsburger Stadtpflegers Marx Welser promoviert. Seit diesem Jahr ist er Mitarbeiter am Editionsprojekt „Die Korrespondenz von Matthäus Rader SJ" der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er ist Autor der Bücher „Die Fugger und Welser" (zusammen mit Regina Dauser) und zuletzt „Augsburg im 16. Jahrhundert" in der Reihe „Das bayerische Jahrtausend".
Pressemeldung vom 25.08.2012: Mögliche Verzögerung der Übernahme der Bibliothek durch Freistaat wegen Grundstücksfragen des Maria-Theresia-Gymnasiums