18.09.2012
Vortrag von Prof. Dr. Brigitte Mondrain

1544: 100 griechische Handschriften begründen den Weltruhm der Augsburger Stadtbibliothek

1544 erwarb der Augsburger Rat für die neu gegründete Stadtbibliothek eine Sammlung von 100 griechischen Handschriften, die von einem bekannten griechischen Buchhändler und Gelehrten in Venedig angeboten worden war.

Bei diesem ganz außergewöhnlichen Ankauf spielten humanistische Einflüsse auf den Rat eine entscheidende Rolle. Die spektakuläre Erwerbung machte die Stadtbibliothek auf einmal zu einer weltweit einzigartigen Institution. Der Vortrag wird erläutern, worum es sich bei diesen Handschriften, die sich sowohl durch ihre Anzahl als auch durch ihre Qualität auszeichnen, handelt, woher sie ursprünglich kamen und wie sie in Augsburg benutzt und für Texteditionen herangezogen wurden.

Prof. Dr. Brigitte Mondrain lehrt Klassische Philologie an der Ecole pratique des hautes études der Pariser Sorbonne und ist eine führende Spezialistin für griechische Handschriften. Sie hat mehrere Beiträge zur Geschichte der berühmten griechischen Handschriften der alten Augsburger Stadtbibliothek, die 1806 alle nach München gebracht wurden, verfasst.