19.05.2015
Vortrag von Dr. Christoph Großpietsch (Salzburg)

Grassi malt Mozart. Ein rätselhaftes Mozartporträt und Augsburger Miniaturen

Bis ins 18. Jahrhundert stellte die Miniatur in ihrer Reduziertheit ein herausgehobenes Bildnis dar. Einige in Zusammenhang mit der Familie Mozart stehende Miniaturen haben direkt mit Augsburg und mit der Staats- und Stadtbibliothek zu tun.

Nicht nur sie werden vorgestellt. Im Mittelpunkt steht die 1783 entstandene Bildnisminiatur des Wiener Porträtisten Joseph Grassi (1757-1838), die irritiert, da sie Mozart ungeschönt zeigt. Erst kürzlich konnte sie als authentisches Mozartbild bestimmt werden und beweist: Mozart hatte gar nicht die anmutigen Züge, die wir hundertfach auf Bildnissen von ihm kennen.

Dr. Christoph Großpietsch ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Stiftung Mozarteum Salzburg und Mitglied des Teams der Digitalen Mozart Edition (DME). Er ist Autor von Schriften zur Mozart-Biographik und -rezeption und spezialisiert im Bereich der Ikonographie und Provenienz von Mozart-Bildnissen. Als Kurator der 2013 in Salzburg gezeigten internationalen Ausstellung Mozart-Bilder, Bilder Mozarts legte er zu diesem Thema einen umfangreichen Katalog vor.