04.10.2017
Vortrag von Dr. Renate Miller-Gruber (Augsburg)

Hieronymus Andreas Mertens und die Augsburger Kunstzeitungen. Initiativen zur Bildung und Ausbildung im 18. Jahrhundert

Hieronymus Andreas Mertens ist in Augsburg vor allem als langjähriger Rektor am Gymnasium bei St. Anna und als Stadtbibliothekar bekannt. Seine Tätigkeit als Redakteur und Autor der Augsburger Kunstzeitungen in den Jahren 1770 bis 1772 wurde bisher kaum beachtet.

Nachdem die erste Kunstzeitung der Kaiserlich Franziscischen Akademie mit dem Titel "Reisend- und correspondierende Pallas" 1756 wieder eingestellt werden musste, erlebte sie unter Mertens eine zweite kurze Blütezeit. Zudem bemühte sich Mertens auch in seinen schulischen Schriften um die "Ausbreitung des guten Geschmacks".

Der Vortrag steht im Zusammenhang mit einem seit 2007 von der Referentin bearbeiteten Forschungsprojekt an der Universität Augsburg zu dem Thema "Nachrichten von der Antike in deutschen Zeitschriften von 1755 bis 1835". Das Buch wird gegenwärtig von der Winckelmann-Gesellschaft in Stendal für den Druck vorbereitet und soll noch in diesem Jahr im Imhof-Verlag Petersberg erscheinen.

Dr. Renate Miller-Gruber studierte Kunstgeschichte an den Universitäten Erlangen und Freiburg. Nach ihrer Promotion über den schwäbischen Landschaftsmaler Gustav Schönleber (1851-1917) war sie in Karlsruhe tätig, u.a. an der Staatlichen Kunsthalle und an der Städtischen Galerie. Seit 1996 lebt sie in Augsburg und ist seit 2006 Mitglied im Vorstand des Kunstvereins. In diesem Kontext publizierte sie eine Geschichte des Kunstvereins von 1833 bis 1933 (Augsburg 2008) und zeichnete für zahlreiche Texte und Veranstaltungen zur modernen Kunst verantwortlich. An weiteren Publikationen von ihr sind u.a. ein zusammenfassendes Büchlein über Elias Holl (Augsburg 2010) und gemeinsam mit Dr. Gode Krämer eine Schrift zum Augsburger Zeughaus (Augsburg 2012) zu nennen.

Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit zur Besichtigung der Ausstellung "Europäischer Glanz für die Reichsstadt: Französische Luxusdrucke aus der Sammlung Graf Golowkin".